© Lorem ipsum dolor sit Nulla in mollit pariatur in,
est ut dolor eu eiusmod lorem 2013
© Chris Dell 2015 - 2024 (chrisdell@dellicate.com)
Der Autor / die Autorin behält sich das Urheberrecht an allen auf
www.dellicate.com dargestellten Inhalten, soweit nicht bereits ein
Urheberrecht Dritter besteht, vor. Weitergabe, Vervielfältigung
und/oder kommerzielle Nutzung - auch von Teilen - sind untersagt.
Zuwiderhandlungen werden nach den jeweils einschlägigen Rechtsvorschriften verfolgt.
Versionen:
PDF
(Downloads, illustriert, kostenlos)
Eine Geschichte, die leider nicht allzu fiktiv ist
Vor einer Weile sah ich mir im Fernsehen den Film “Volcano” mit Tommy Lee
Jones und Anne Heche an, der sich in meiner DVD-Sammlung befindet und
den ich schon vorher einmal geschaut hatte. Dort gibt es eine Szene, in der
ein Mann einen anderen aus einer brennenden U-Bahn rettet. Im Original
springt der Retter in einen langsamen Lava-Strom und wirft den zu Rettenden
in einen sicheren Bereich außerhalb des Stroms. Unrealistischer Blödsinn?
Irgendwie schon.
Im deutschen Fernsehen findet diese Szene nicht statt.
Dort befindet sich nach einem Schnitt der Gerettete in Sicherheit und man
sieht nur die brennende U-Bahn. Immerhin gibt es Hinweise, die darauf
schließen lassen, dass der Retter tot ist.
Warum diese Zensur? Wegen
Gewaltverherrlichung”? Worin soll denn die
bestanden haben? In der Darstellung des Todes?
Schützen wir Jugendliche, wenn wir ihnen keine
Bilder des Todes zeigen? Wovor? Vor der Realität?
Vor der Wahrheit?
Haben Sie mal einen der “Final Destination”-Filme
im deutschen Fernsehen gesehen? Dort ist die
Darstellung von Todesfällen ein Kerninhalt des
Skripts.
Die zensierte Ruine, die übrig bleibt, ist nur noch
lachhaft und zusammenhanglos. Warum?
Zum Schutz der Jugend vor Kausalzusammen-
hängen?
Warum wird in PC-Spielen in Deutschland mitunter
rotes Blut durch blaue Farbe ersetzt? Um Jugend-
lichen vorzugaukeln, dass Menschen blau bluten?
Wie in der uralten Tampon-Werbung? “Nimmt die
Regel da auf, wo sie
passiert.” In der Handfläche!
Vergleichen Sie einmal die deutsche
und die österreichische Fassung des
Computer- und Konsolenspiels
“Fallout 3”! Die deutsche Fassung ist zensiert.
Da wird die Jugend gaaaaanz doll geschützt.
Fragt sich nur, warum das Spiel dann
“ab 18” ist! Werden jetzt auch die
Erwachsenen “geschützt”? Wovor?
Von wem?
Versuchen Sie mal, bei google.de
einen Treffer für ASSTR oder
bdsm-library zu bekommen! Na?
Nichts? Natürlich. Deutsche
Jugendliche sprechen schließlich
fließend Englisch und wollen
SM-Geschichten im Internet in englischer
Sprache lesen. Davor werden sie
geschützt ... sofern sie nicht auf die
Idee kommen, mit google.nl oder
google.be zu suchen. Wer auf
Englisch liest, ist dazu sicher zu dumm.
Oder?
Man könnte dies als Einzelfälle gut
gemeinten, fehlgeleiteten
Jugendschutzes abtun ...
... bis man dann mal die Leute sieht,
die diesen Unfug verantworten.
Dann weiß man, worum es wirklich
geht.
Es sind nicht nur die Institutionen.
Natürlich müssen wir uns nicht
wundern, wenn gerade mal einen ganzen
Tag lang Nachrichten über den
Rausschmiss des externen Instituts zur
Aufklärung des massenhaften Missbrauchs
bei der katholischen Kirche gebracht werden,
aber mindestens wochenlang ein paar
Geschmacklosigkeiten eines alternden
Politikers gegenüber einer nicht minder
geschmacklos fragenden Journalistin, die
auf eine Karrierechance hofft, zur Prime-Time
in eine Sexismus-Debatte münden. Auch
Institutionen sind nichts weiter als ein
Zusammenschluss von Menschen.
Deren Zustand entscheidet über Zustand
und Handlung der Institution.
Zensur ist mitnichten das Privileg von gescheiterten Kunstmalern und anderen
Faschisten, von steinzeitlichen Taliban, die Kulturdenkmäler sprengen oder
von religiösen Bücherverbrennern - Zensur wird auch (oder gar ...
insbesondere?) aus vorgeblich “guter” Absicht ausgeübt.
Es trifft nicht nur jahrtausendealte Buddha-Statuen in Afghanistan oder
Schriften von unschätzbarem Wert in Mali - es trifft auch unser unmittelbares
Kulturgut; “Die kleine Hexe” oder “Pippi Langstrumpf” zum Beispiel:
“Der Kinderbuchklassiker ‘Die kleine Hexe’ von Otfried Preußler wird künftig
ohne diskriminierende Begriffe wie Negerlein und Neger erscheinen. ‘Wir
werden alle unsere Klassiker durchforsten’, kündigt Klaus Willberg vom
Stuttgarter Thienemann Verlag in der Berliner ‘tageszeitung’ vom 5. Januar an.
Die umstrittenen Worte würden dabei nicht ersetzt, sondern ganz gestrichen.
Es sei notwendig, Bücher an den sprachlichen und politischen Wandel
anzupassen, begründet Willberg den Schritt: ‘Nur so bleiben sie zeitlos.’ [...]
Thienemann folgt damit dem Beispiel des Verlags Friedrich Oetinger aus
Hamburg. Dieser soll Worte wie ‘Neger’ und ‘Zigeuner’ bereits vor vier Jahren
aus seinen aktuellen Übersetzungen von ‘Pippi Langstrumpf’ und anderen
Kinderbuchklassikern von Astrid Lindgren gestrichen haben.”
aus: “Die Welt”, Ausgabe vom 05.01.2013,
http://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article112415425/Die-kleine-Hexe-
kuenftig-ohne-Neger.html
Zeitgeist und/oder Political Correctness als Rechtfertigung für
Kulturverbrechen? Wird demnächst “Hänsel und Gretel” in Deutschland nicht
mehr (oder nur illegal unterm Ladentisch) erhältlich sein oder werden wir es in
veränderter Form lesen dürfen? Schließlich wird dort eine Kräuterkundige
diskriminiert, Lebkuchen sollten besser durch gesundes Dinkelbrot ersetzt
werden und weil die Darstellung von Gewalt ja ganz unmöglich ist, lädt die
liebe Kräuterkundige Hänsel und Gretel, die dummerweise vom Naturlehrpfad
abgekommen waren, kurzerhand auf ein leckeres Sinti- und Roma-Schnitzel
aus freilaufendem Tofu ein. Und dann leben sie glücklich und politisch korrekt
bis ans Ende ihrer Tage ... und singen fröhlich und vereint: “Zehn kleine
Starkpigmentierte”.
Und wie immer überholt Realsatire die Wirklichkeit: Gut ein Jahr, nachdem
ich diese Einführung schrieb, wollte ich in einer Pommesbude ein
“Zigeunerschnitzel” bestellen. “Das heißt jetzt ‘Schnitzel Balkan Art’”, klärte
man mich auf. “Übertreiben Sie es da nicht ein wenig mit der Political
Correctness”, wollte ich wissen (die “Zigeunersauce” hieß immer noch so.
Wurde die wohl tatsächlich aus Zigeunern gewonnen?). “Das haben wir
nicht entschieden. Das Ordnungsamt hat das von uns verlangt”.
Jugendschutz, Zeitgeist, Ethik ... Gesinnungsterror hat viele Gesichter und
jede Menge Gründe und Rechtfertigungen.
Es geht nämlich um schwache Charaktere, Nichtsnutze, Versager,
Komplexzerfressene, denen kein Vorwand zu dumm, kein Auftritt zu peinlich
ist, wenn sie sich nur einen Hauch davon zu verschaffen glauben, was ihnen
am meisten fehlt:
Bedeutung.
Irgendein Würstchen dieses Typs hat bei seiner Würstchen-Institution
inzwischen auch das einzige unzensierte, deutschsprachige BDSM-
Geschichten-Archiv angeschwärzt und dafür gesorgt, dass Google willfährig
dieses Archiv aus der Suche herauszensiert hat.
Es handelt sich um die Seite bdsm-geschichten.net, auf der ich auch ein paar
meiner Stories veröffentlicht habe, denn ich wollte damit dieses Projekt
fördern, in dem ohne Zensur geschrieben werden kann.
Als ein Akt der Solidarität mit diesem Archiv und seinem engagierten
Betreiber - und weil der Schoß, aus dem die Denunzianten kriechen, immer
fruchtbar ist - veröffentliche ich daher “Sklavin des Zensors” nicht hier,
sondern nur auf bdsm-geschichten.net ... für den unwahrscheinlichen Fall,
dass sich tatsächlich Leserinnen und Leser finden sollten, die dieses Archiv
noch nicht kennen.
Allerdings gebe ich oben neben den Illustrationen die Links an, die direkt zu
den jeweiligen Kapiteln von “Sklavin des Zensors” auf bdsm-geschichten.net
führen. Dort befindet sich der Lesestoff zur direkten Lektüre im html-Format.
Von allen Inhalten, die ich nicht selbst geschrieben habe, distanziere ich mich
natürlich ausdrücklich, denn diese bescheuerte Formulierung muss man ja
verwenden, weil die Unschuldsvermutung im “Recht” der Bevormunder und
Zensoren längst nicht mehr gilt.
Update: Nachdem es auch dieses Archiv inzwischen nicht mehr gibt (nein, ich
weiß nicht, was mit Megs passiert ist, aber könnte mir vorstellen, dass seine
Aufmerksamkeit inzwischen anderen Angelegenheiten gilt, denn Leben ist
Veränderung), steht „Sklavin des Zensors“ als PDF-Download natürlich weiterhin
hier zur Verfügung.
Illustrationen (Beispiele)
wird fortgesetzt
kostenlos herunterladen
(mit Illustrationen):
GLOSSAR
Prolog
Kapitel 1:
Sexualterrorismus
Kapitel 2:
Der Aufsteiger
532 kB
Kapitel 3: Das Ende
der Unschuld
Kapitel 4: Primaten
Kapitel 5: Revue
607 kB
Kapitel 6: Qouten
Kapitel 7: Geisel
Kapitel 8: Nach der
Urteilsverkündung
687 kB
Kapitel 9: Krisenstab
Kapitel 10:
Inkompatible
Sehnsüchte
Kapitel 11: Vollzug
607 kB
Kapitel 12: Anführer
Kapitel 13: Gehorsam
552 kB
Kapitel 14:
Wendepunkt
Kapitel 15:
Genehmigtes
Balzverhalten
626 kB
Leserkommentare
Kommentare bitte unter Angabe des
Story-Titels (am besten im Betreff) per
Mail direkt an: chrisdell@dellicate.com