Was im englischen Sprachraum nur ein Fetisch unter vielen ist, fristet im deutschsprachigen
Raum eher ein Schattenda-sein. Das mag an der Verwechslungsgefahr liegen, aber ab/dl hat
rein gar nichts mit Pädophilie zu tun.
Vorweg: Pädophilie ist eine Wahrnehmungsveränderung. Statt von erwachsenen Körpern wird
das sexuelle Verlangen bei Pädophilen von kindlichen Körpern ausgelöst. Weil diese aber zu
Menschen mit noch nicht entwickelter Sexualität gehören, ist ausgelebte Pädophilie immer und
unter allen Umständen ein Verbrechen. Sie zerstört die Psyche und nicht selten das ganze
Leben der Opfer. Sie ist durch nichts zu rechtfertigen. Daher ist es gut, dass inzwischen viele
Menschen nicht nur durch die langsame, aber stetige Information über das organisierte
Verbrechen in den Kirchen, sondern auch durch Fälle, in denen andere Schutzbefohlene
missbraucht wurden, für diese unerträglichen Straftaten sensibilisiert werden.
Gute Absichten und das Bedürfnis, den wehr- und schutzlo-sen Opfern zur Seite zu stehen,
können aber auch zu falschen, weil uninformierten, Schlussfolgerungen führen.
Ab/dl ist absolut nichts für Kinderschänder.
Bei ab, „adult babies“, schlüpfen Erwachsene (wie der Begriff schon sagt), in die Rollen von
Kindern oder Kleinkindern. Die Motivlagen dafür sind vielschichtig. Häufig geht es um das
Abgeben und den Verlust von Kontrolle. Auch eine Form kindlicher Geborgenheit nebst
umfassender Versorgung wird oft als angenehm empfunden. „Echte“ Kinder sind dabei nie
beteiligt.
Ähnlich, aber mitunter auch ganz davon losgelöst, verhält es sich bei dl, „diaper lover“. Ob mit
ab kombiniert oder auch ganz ohne kindhafte Geborgenheits- bzw. Versorgungswün-sche kann
dl den Kontrollverlust, aktiv oder passiv, zum Inhalt haben. Sogar ein haptischer Fetisch, das
Gefühl, „fluffig eingepackt“ zu sein, wird zuweilen als Genuss beschrieben.
In meinen Geschichten, in denen ausnahmslos Erwachsene als handelnde Personen
vorkommen, verwende ich die beschriebenen Fetische gern als Mittel zur Kontrolle und im
Rahmen von Machtkonstellationen. Ich thematisiere dabei aber auch „Verniedlichung“ als
Methode, erwachsenen Frauen Handlungs- und Entscheidungsspielräume einzuschränken und
befasse mich mit dem erwachsenen Schönheitsideal des „Kindchenschemas“.
Bei „dl“ liegt eine mehr oder weniger explizite Erwähnung oder gar Beschreibung von
Körperausscheidungen in der Natur der Sache. Wer damit ein Problem hat (obwohl wir es alle
täglich tun), ist bei anderen Genres und Sujets womöglich besser aufgehoben.
Wer nach Kinderpornografie sucht, ist definitiv woanders - und zwar ganz woanders - besser
aufgehoben … vielleicht bei den diversen katholischen oder evangelischen Priestern, beim
Propheten Mohammed mit seiner sechsjährigen „Ehefrau“ Aischa oder, am allerbesten, bei der
Kriminalpolizei zur Selbstanzeige.
© Chris Dell 2015 - 2024 (chrisdell@dellicate.com)
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